lebensmittelbetrug teil 2


Die nachfolgende Grafik zeigt noch einmal, welche Lebensmittel besonders häufig Verfälschungen unterlegen sind.

Grafik über gefälschte lebensmittel tortendiagramm

https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/nahrungsmittelbetrug-diese-lebensmittel-werden-besonders-haeufig-30169148.html


Zwei von diesen, Honig und Olivenöl, wollen wir uns daher einmal genauer ansehen.

Wir beginnen mit dem aktuellen Sorgenkind, das uns ganz besonders am Herzen liegt und das 2024 Europaweit für traurige Schlagzeilen gesorgt hat, dem Honig.

Die deutsche Honigverordnung definiert Honig wie folgt:

Honig ist der natursüße Stoff, der von Honigbienen erzeugt wird, indem die Bienen Nektar von Pflanzen oder Sekrete lebender Pflanzenteile oder sich auf den lebenden Pflanzenteilen befindende Exkrete von an Pflanzen saugenden Insekten aufnehmen, durch Kombination mit eigenen spezifischen Stoffen umwandeln, einlagern, dehydratisieren und in den Waben des Bienenstocks speichern und reifen lassen. Honig besteht im Wesentlichen aus verschiedenen Zuckerarten, insbesondere aus Fructose und Glucose, sowie aus organischen Säuren, Enzymen und beim Nektarsammeln aufgenommenen festen Partikeln. Die Farbe des Honigs reicht von nahezu farblos bis dunkelbraun. Er kann von flüssiger, dickflüssiger oder teilweise bis durchgehend kristalliner Beschaffenheit sein. Die Unterschiede in Geschmack und Aroma werden von der jeweiligen botanischen Herkunft bestimmt.

Dies besagt zum einen was Honig ist und bestimmt gleichzeitig auch schon was nicht mehr als Honig deklariert werden darf.

Dies wird aber an späterer Stelle in der Honigverordnung auch noch einmal aufgeführt.

Allgemeine Anforderungen
Honig dürfen keine anderen Stoffe als Honig zugefügt werden.
Honig muss, soweit möglich, frei von organischen und anorganischen honigfremden Stoffen sein. Honig dürfen jedoch weder Pollen noch andere honigeigene Stoffe entzogen werden, soweit dies beim Entfernenvon anorganischen oder organischen honigfremden Stoffen nicht unvermeidbar ist. Abweichend davon dürfen gefiltertem Honig Pollen entzogen worden sein.
Honig darf keinen künstlich veränderten Säuregrad aufweisen. Honig darf mit Ausnahme von Backhonig keinen fremden Geschmack oder Geruch aufweisen, nicht in Gärung übergegangen oder gegoren sein oder so stark erhitzt worden sein, dass die Enzyme erheblich oder vollständig inaktiviert wurden.

Soweit so einfach. Eigentlich ist klar und deutlich formuliert was Honig ist bzw. nicht ist und welche Verarbeitungsschritte geschehen oder nicht geschehen dürfen.

Wieso fällt Honig dann dennoch immer wieder durch Negativschlagzeilen auf?

Die Antwort ist denkbar einfach. Der Honighandel ist ein milliardenschwerer Markt. Jährlich werden allein in der EU 250.000 Tonnen produziert und zusätzlich 200.000 Tonnen importiert.

Während der Exportpreis für Honig 2106 im Schnitt bei 5,69Euro/kg lag der Importpreis lediglich bei 2,23Euro/kg und sank bis 2024 noch einmal deutlich auf unter 2 Euro/kg, auf bis zu 1,2Euro/kg für chinesischen Honig.

Dies verlockt natürlich viele Händler ihren Honig mit Billigimporten zu mischen. Dies kann man dann, wenn der Händler ordentlich deklariert, leicht auf dem Etikett erkennen, denn hier findet sich dann die Angabe „Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“.

Dies ist für die einheimischen Imker natürlich sehr unschön, denn bei diesen Preisen kann ein heimischer Imker, der einen Qualitätshonig produziert, schlicht nicht mehr mithalten. Während diese Praxis also zunächst einmal wenigstens noch legal ist, sind die Auswirkungen für den heimischen Honigmarkt natürlich dennoch katastrophal.

Wie problematisch dies für heimische Imker werden kann, kann man der folgenden Reportage entnehmen.

https://www.youtube.com/watch?v=JgaFZplJ_sI&ab_channel=ARTEde
https://www.youtube.com/watch?v=r2tEOFENrXA&ab_channel=ZDFheuteNachrichten
https://www.youtube.com/watch?v=PWq3xZCIiP0&ab_channel=ORFZeitimBild,
https://www.youtube.com/watch?v=5PA5ITKWrRA&ab_channel=SRFKassensturz


Doch bleiben wir direkt beim Stichwort legal. Denn was die Reportage auch thematisiert, ist, dass billig importierter Honig nicht nur deshalb so billig ist, weil die Arbeitslöhne in den Herkunftsländern deutlich niedriger sind, sondern weil der Honig entweder mit billigen Ersatzstoffen, wie Glucose- oder Fruktosesirup gestreckt oder gar vollständig durch solche Produkte ersetzt wird. Die oftmals ahnungslosen Verbraucher merken dies in der Regel nicht, da ihnen schlicht das nötige Fachwissen dazu fehlt.

Hier kämen dann eigentlich die Lebensmittelüberwachungsämter wieder ins Spiel, deren Aufgabe es wäre solche Machenschaften aufzudecken. Doch wie bereits festgestellt, sind diese chronisch unterbesetzt und daher nur selten in der Lage solche Problematiken aufzudecken?

So verwundert es auch hier nicht, dass Honig immer wieder Schlagzeilen macht. Dies sorgte in 2014 dafür, dass die EU Ihre seit 2001 bestehende Honigrichtlinie anpassen musste.

Dies brachte aber offensichtlich nicht den gewünschten Erfolg, denn verschiedene Medien berichteten übereinstimmend, dass das Labor der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) den Jahren 2021/22 im Auftrag der EU-Kommmision 320 Honigproben analysieren lies, von denen 46% als verdächtig eingestuft wurden, mit anderen Worten, gestreckt waren.

Das Thema wurde unter anderem von der Verbraucherzentrale Niedersachen, der Süddeutschen Zeitung und dem österreichischen Imkerbund aufgegriffen.

Dies hatte eine weitere Regelverschärfung in 2023 zur Folge. So ist muss in Zukunft zwingend das Herkunftsland des Honigs angegeben werden und bei gemischten Honigen auch, welcher Prozentanteil aus welchem Land stammt.

Da diese Regelung eine Übergangsfrist hat, müssen die EU-Staaten diese erst bis Ende 2025 in nationales Recht umgesetzt haben. In Kraft tritt diese dann erst am 14. Juni 2026.

In der Zwischenzeit bleiben die Verbraucher natürlich weiterhin im Unklaren welchen Honig sie im Supermarkt kaufen und ob es sich dabei überhaupt um Honig handelt.

Auch muss man dazu sagen, dass eine Herkunftsangabe in keinerlei Weise vor Verfälschungen schützt und somit stammen die neuesten Schlagzeilen diesbezüglich aus 2024.

Auf diese wollen wir an dieser Stelle einmal genauer eingehen.

Der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund und der Europäische Berufsimkerbund sind hingegangen und haben Honigproben aus deutschen Supermärkten mit einer, für Honig bisher nicht gebräuchlichen DNA-Analyse untersuchen lassen. Die Untersuchung fand im estnischen Labor Celvia statt und findet im kriminologischen Umfeld seit Jahren Anwendung. https://celvia.ee/en/


https://berufsimker.de/schock-nach-dna-test-80-prozent-beprobter-honige-gefaelscht/

Das Ergebnis war zwar erwartbar, aber dennoch schockierend und ergab, das etwas 80 % der untersuchten Honigproben gefälscht waren.

Begleitet wurden die Imker vom ZDF-Fernsehteam von „Frontal“. Die Reportage dazu finden Sie in nachfolgendem Video.

Nun gibt es leider sehr viele Möglichkeiten, um Honig zu verfälschen bzw. in minderer Qualität anzubieten, um den Gewinn zu erhöhen.

Dies sind die häufigsten Methoden:

1. Das Ernten von unreifem Honig.

https://www.bienenundnatur.de/imkerpraxis/honig/wann-ist-mein-honig-reif-tipps-fuer-trockenen-honig-611

Bevor der Honig dem Bienenstock entnommen werden kann, muss dieser einen Prozess durchlaufen haben. Denn der Honig kommt nicht als fertiges Produkt im Bienenstock an, sondern wird in Form von Nektar von den Bienen gesammelt, welcher dann von den Bienen mit Enzymen versetzt und getrocknet wird, denn ein niedriger Wasser- und ein gleichzeitig hoher Zuckergehalt dienen der Konservierung.

Wird der Honig dem Bienenstock zu früh entnommen, um den Ertrag zu erhöhen, enthält dieser natürlich einen zu hohen Wassergehalt, der den Honig anfällig für eine Gärung macht.

Das Honig nur 20% Wasser enthalten darf regelt die Honigverordnung. Die einzigen 2 Ausnahmen bilden Heidehonig mit 23% und Backhonig mit 25%.



2. Eine andere Methode wäre das Zufüttern der Bienen mit Zucker während der Tracht. Diese Methode wird deshalb gewählt, weil sie natürlich schwer nachzuweisen ist, da die Bienen den Zuckersirup genau wie Nektar eintragen, sich Nektar und Zuckersirup vermischen und dieses Gemisch ebenfalls von den Bienen mit Enzymen versetzt und getrocknet wird.

3. Eine dritte und die wohl aktuell gängigste Methode ist das Versetzten von Honig mit Fructose- oder Glucosesirup.

https://de.wikipedia.org/wiki/Glucosesirup

Diese werden in der Regel aus Weizen, Kartoffeln oder Mais gewonnen und werden mit den gängigen Analysemethoden normalerweise nicht entdeckt, da Honig auch zu großen Anteilen aus Glucose bzw. Fructose besteht.

Hier setzt nun die DNA-Analyse an, denn sie analysiert sämtliche Bestandteile des Honigs, inklusive der verschiedenen Pollenarten, aber auch Bakterien oder Viren die im Bienenstock zu finden sind.

Hieran kann man dann schnell erkennen, ob es sich überhaupt um Honig, oder zum Beispiel nur um Sirup handelt, oder ob die Zusammensetzung des Pollenprofils dem entspricht, was man von Honig erwarten würde.

Wenn zum Beispiel das Pollenprofil sehr homogen ist und zum Beispiel Weizenpollen enthält, ist dieser sicher gestreckt, da Bienen Getreide nicht anfliegen, der Pollen aber wohl in aus Weizen gewonnenem Glucosesirup enthalten ist.

https://www.agrarheute.com/pflanze/insekten-bestaeuben-getreide-zdf-blamiert-biologieunwissen-604797

Ähnliche Untersuchungen wurden nach Bekanntwerden der Ergebnisse aus Deutschland auch in Österreich und der Schweiz vorgenommen und kamen zu einem vergleichbaren Ergebnis, nämlich dass die untersuchten Honige wohl hauptsächlich mit billigen Fructosesirupen gestreckt wurden.

Siehe nachfolgende Videos

Dies ist für Verbraucher natürlich unschön, denn sie erwarten zurecht, echten Honig zu erhalten, wenn dies auf dem Glas steht.

Für die Europäischen Imker allerdings ist es nicht nur unschön, sondern eine reine Katastrophe, denn es geht hier schlichtweg um deren Existenz. Wie soll ein Imker konkurrenzfähig sein, wenn man im Supermarkt Billig-“Honig“ für 2 Euro das Glas erhält.

Das es sich hierbei nur um ein gefälschtes Produkt handeln kann, muss jedem einleuchten.

Werbeblock einblenden !!! Kaufen Sie am besten direkt beim Imker oder Händler Ihres Vertrauens und nur Honige die nicht den Hinweis „Mischung aus………..“ enthalten, sondern reineweg aus der EU stammen.

An der Spitze der gefälschten Lebensmittel steht in der EU aber nicht Honig sondern Olivenöl.

https://www.youtube.com/watch?v=9ckqdYOfdn0&ab_channel=Verbloggt
https://www.youtube.com/watch?v=myVX0GTe9A4&ab_channel=DokuK%C3%B6nig

https://www.youtube.com/watch?v=va3Dir8rz6M&ab_channel=ZDFbesseresser

Genau wie Honig hat Olivenöl eine distinkte Geschichte der Verfälschungen und genau wie bei Honig ist es leider relativ einfach diese vorzunehmen. Im Fall von Olivenöl werden hierzu in der Regel andere billige Öle, zum Beispiel Raps oder Sonnenblumenöl genutzt. Diese sind wenigstens nicht verbrauchergefährdend. Olivenöl wird aber auch mit eigentlich nicht verzehrfähigem Lampantöl, was nichts anderes als Lampenöl heißt, also in der Vergangenheit gerade noch gut genug war, um als Brennstoff zu dienen. Doch hier stehen wir gerade am Beginn einer Reihe von variablen Verfälschungen.

Einer der größten und schwerwiegendsten Fälle stammt aus den 80er Jahren. Zu diesem Zeitpunkt wurden in Spanien 38 Unternehmen vor Gericht gestellt, weil sie 750.000 Liter für den industriellen Gebrauch bestimmtes vergälltes Rapsöl importiert, dieses Olivenöl beigemischt und anschließend als Lebensmittel verkauft hatten. Da die Vergällung mit Anilin erfolgte, welches hochtoxisch ist, waren die Folgen leider auch entsprechend dramatisch. https://de.wikipedia.org/wiki/Anilin
https://www.deutschlandfunk.de/vor-30-jahren-urteile-im-prozess-um-vergiftetes-olivenoel-100.html

Zu Beginn des Prozesses waren bereits 700 von mehr als 20.000 Personen, die erhebliche Vergiftungen erlitten, bereits verstorben. Viele der Betroffenen litten an Krämpfen, Atembeschwerden und waren später an Krücken und Rollstühle gefesselt.

Zwar wurde der Verbraucherschutz im Zuge des Skandals erhöht, die gerichtlichen Strafen fielen aber verhältnismäßig mild aus.

Leider war dies nur ein Vorfall von vielen, die in den nächsten Jahren folgen sollten, wenngleich auch nicht alle dermaßen dramatisch endeten.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/lebensmittelskandal-die-schmierigen-geschaefte-der-olivenoel-mafia-a-805678.html

2011 wurde in Italien ein Fall bekannt, bei welchem die erheblichen Preisunterschiede der unterschiedlichen Herkunftsländer von Olivenöl ausgenutzt wurde.

Das mit Abstand teuerste Olivenöl stammt aus Italien. Es kostet teilweise das 10-20fache der Preises von Olivenölen aus beispielsweise Spanien oder Tunesien. Dies weckt natürlich Begehrlichkeiten und so werden jährlich große Mengen an Olivenöl aus diesen Ländern nach Italien importiert und als italienisches Olivenöl in die ganze EU exportiert. Mutmaßlich sind wie bei Honig etwa 80% der gesamten Produktion davon betroffenen.
Doch damit nicht genug, denn dieses Öl weißt oft auch erhebliche Mängel in Form von Schimmelbelastungen auf. Etwa 50% der in 2011 in Italien untersuchten Olivenöle waren einfach schimmelig. Dies ist zwar nicht zwangsläufig verbrauchergefährdend, aber es gibt Schimmelarten die sogenannte Aflatoxine, also Schimmelpilzgifte, ausbilden, welche hochtoxisch und krebserregend sind.
https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/hygiene/verderb/et_schimmelpilzbefall.htm
https://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/aflatoxine-5225.html


Werbung einblenden – saubere Lebensmittel – wir analysieren – keine gifte in unseren Produkten.

Während die Verschleierung der Herkunftsangabe für den Verbraucher, außer dem monetärem Nachteil, nicht zwangsläufig schlecht sein muss, denn die Qualität des Olivenöls kann theoretisch trotzdem gut sein, war dies beim nächsten Beispiel leider nicht mehr gegeben.

So wurden 2019 eine Mischung 150.000 Litern Sonnenblumen-bzw. Sojaöl beschlagnahmt, welche mit Chlorophyll und Beta-Carotin gemischt waren.

Die 24 in Italien und Deutschland festgenommenen hatten diese Mischung als Extra Vergine Olivenöl, also Olivenöl der höchsten Qualität, welches kaltgepresst sein, einen einwandfreien Geruch und Geschmack und niedrigen Säuregehalt aufweisen und natürlich unverfälscht sein muss, an Restaurants und Läden in Deutschland und Italien verkauft.
https://www.olivenoelausitalien.com/info/extra-vergine-leitfaden#3
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/150-000-liter-gepantschtes-olivenoel-beschlagnahmt-16187012.html

Mit gutem Olivenöl hatte dies dann leider gar nichts mehr zu tun.

Doch auch dies ist leider kein Einzellfall und so wurden in 2024 weiter 42.000kg gefälschtes „Olivenöl“ in Süditalien sichergestellt. Auch hier entdeckten die Behörden große Mengen an Ölen und Chlorophyll.
https://www.chip.de/news/supermaerkte-lebensmittel/42-tonnen-gefaelschtes-olivenoel-in-italien-konfisziert_4f27744c-05b6-4b9b-b1ff-3e380d11e475.html

Man könnte diese Liste wahrscheinlich endlos fortführen.

Trotz der bestehenden Maßnahmen seitens der Behörde, scheinen die Probleme also nicht weniger zu werden.

Wie also kann man der Situation gerecht werden?

Den wahrscheinlich simpelste Hebel hat man als Verbraucher selbst in der Hand, indem man hochwertige Lebensmittel vom Händler des Vertrauens kauft, die dann eben auch Ihren Preis haben.

Ein Glas Honig oder eine Flasche Olivenöl für 2-3 Euro können schlichtweg keine gute Qualität aufweisen.

Wenn man die Möglichkeit hat direkt bei Erzeuger zu kaufen, ist dies natürlich oft am besten. Ansonsten macht es Sinn Händler zu wählen, die transparent mit ihrer Produktherkunft umgehen und dies dem Kunden auch kommunizieren.

Ein seriöser Händler kennt natürlich seine Einkaufsquellen, vor allem wenn diese über Jahre oder Jahrzehnte zusammenarbeiten und fertigt natürlich trotzdem auch Analysen an, um den Qualitätsstatus der Produkte jederzeit nachvollziehen zu können.

Wie bereits oben beschrieben sollten dabei die neuesten Analysemethoden, im Fall von Honig die DNA Analyse, zum Einsatz kommen.

Im Falle von Olivenöl wurde vor einigen Jahren ein neuer Schnelltest vom Nordbayerischen NMR-Zentrum an der Uni Bayreuth entwickelt.

https://nachrichten.idw-online.de/2021/03/03/neuer-schnelltest-aus-bayreuth-erkennt-qualitaet-und-echtheit-von-olivenoel

https://www.merkur.de/verbraucher/olivenoel-schnelltest-universitaet-bayreuth-schwarzinger-faelschung-betrug-br-90313785.html

NMR steht in diesem Fall für „nuclear magnetic resonance“ also Kernspinresonanzspektroskopie https://de.wikipedia.org/wiki/Kernspinresonanzspektroskopie.

Entstanden ist dieser Test in Zusammenarbeit von Prof. Dr. Stephan Schwarzinger an der Uni Bayreuth, der Uni Athen, dem Analytiklabor ALNuMed GmbH und weiteren Akteuren aus der Olivenöl-Branche.

Die Grundlage dieses Tests bilden über 1.000 Olivenöl-Proben, mit denen zukünftige Proben abgeglichen werden können.

Die NMR Spektroskopie erlaubt es weiterhin innerhalb kürzester Zeit ein großes Spektrum an diversen Inhaltsstoffen und Konzentrationen zu analysieren und auszuwerten, um deren Herkunft, Echtheitsgrad bzw. Verfälschungen und Inhaltsstoffe zu analysieren und nachzuweisen.
Verfälschungen können also zeitnah aufgedeckt werden. Nun müssen die Lebensmittelhändler diesen Test nur noch regelmäßig durchführen lassen.

Auch für Honig scheint dieser Test wohl zu funktionieren.

Die Behörden bleiben in der Zwischenzeit natürlich nicht untätig. Seit 2011 wird jährlich die sogenannte Operation Opson durchgeführt. Diese wird von Europol und Interpol koordiniert und umfasst eine große Anzahl von Ländern innerhalb und außerhalb der EU.

Bei der letzten Operation im Jahr 2024 wurden insgesamt 22.000 Tonnen Lebensmittel beschlagnahmt, darunter auch die bereits oben beschriebenen 42 Tonnen angeblichen Olivenöls.
Insgesamt wurden fast 6000 Kontrollen vorgenommen, wobei 11 kriminelle Netzwerke zerschlagen, 104 Personen festgenommnen und gegen 184 Personen Haftbefehl erlassen wurde.
https://www.europol.europa.eu/media-press/newsroom/news/eur-91-million-worth-of-counterfeit-and-substandard-food-seized-in-europe-wide-operation


https://www.europol.europa.eu/operations-services-and-innovation/operations/operation-opson
https://www.europol.europa.eu/media-press/newsroom/news/food-fraud-about-27-000-tonnes-shelves
https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/01_Lebensmittel/03_Verbraucher/16_Food_Fraud/06_OPSON_Operationen/OPSON_Operationen_node.html

Bleibt also zu hoffen, dass solche Aktionen in Zukunft weiterhin erfolgreich verlaufen, um Lebensmittelbetrug in großem Stil aufzudecken und dass sich auch die Verbraucher mehr und mehr Ihrer Verantwortung bewusst werden.


Wie dem ganzen Herr werden
3.5.1.3 Europol operation OPSON

4
Analytical detection methods and
strategies for food fraud

nach honig und olivenöl


https://en.wikipedia.org/wiki/Pure_Food_and_Drug_Act

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/0306919293900187

https://en.wikipedia.org/wiki/Adulterated_food_in_the_United_States
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_food_contamination_incidents
https://www.ift.org/news-and-publications/blog/2019/september/a-historical-look-at-food-safety
https://www.brcgs.com/media/2171012/lgcassureinsight_issue-4-0622.pdf




https://www.youtube.com/watch?v=r2tEOFENrXA&ab_channel=ZDFheuteNachrichten
https://www.youtube.com/watch?v=PWq3xZCIiP0&ab_channel=ORFZeitimBild
https://www.youtube.com/watch?v=5PA5ITKWrRA&ab_channel=SRFKassensturz
https://www.youtube.com/watch?v=JgaFZplJ_sI&ab_channel=ARTEde